Kunst für den Artenschutz
Das Kunstprojekt der Vollack Gruppe mit dem Zoo Karlsruhe und der Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe stellt zum sechsten Mal eine bedrohte Tierart in den Fokus: den Eisbär.
Eisbären gehören zu den größten Landraubtieren und leben in der Arktis. Das Meereis ist für sie besonders wichtig, weil es ihnen zugleich als Jagdrevier, Paarungsplatz und Aufzuchtort für ihre Jungtiere dient. Laut Roter Liste der Weltnaturschutzunion IUCN gelten die Tiere als gefährdet. Nur etwa 20.000 bis 25.000 soll es nach Schätzungen noch in freier Wildbahn geben. Fachleute gehen davon aus, dass die Erderwärmung bis 2050 den Bestand um mehr als 30 Prozent reduzieren wird.
Deshalb macht das diesjährige Karlsruhe Multiple, das von der Künstlerin Irmela Maier ausgeführt wird, auf die Situation der Tiere aufmerksam. Künstlerin, Zoo und Vollack haben ihm den Namen „Urs“ gegeben, ein kleiner Ursus sozusagen, die lateinische Bezeichnung für Bär.
Zoodirektor Professor Matthias Reinschmidt ist begeistert: „Wir haben hier im Zoo mit der Geburt eines Eisbären Ende 2024 etwas ganz Besonderes. Der Kleine entwickelt sich prächtig und dass er sogar eine eigene Skulptur bekommt, ist ganz bestimmt unvergleichlich.“
Reinhard Blaurock, Geschäftsführender Gesellschafter von Vollack, und die projektverantwortliche Kommunikationsleiterin Regina Reiter freuen sich sehr, 2025 mit der Figur eines jungen Eisbären das im Zoo geborene Jungtier zu „flankieren“: „Eisbären sind zudem seit Jahren DIE Klimabotschafter der Tierwelt, das diesjährige ‚Karlsruhe Multiple‘ hat also viel zu erzählen und kann eine künstlerische Botschaft für den Arten- und Klimaschutz sein“, sind sie sicher.
„Das Spiel eines kleinen Eisbären ist faszinierend und anrührend; zugleich ahnt man das zukünftige Raubtier. Doch auch groß und stark wird er auf unseren Schutz angewiesen sein. Wir sollten alles für den Erhalt der Tiere tun!“, ist Irmela Maier überzeugt. Skulpturen der renommierten Bildhauerin sind bereits im Zoo zu sehen und befinden sich in namhaften Kunstsammlungen.
Das Kunstprojekt Karlsruhe Multiple wurde von der Vollack Gruppe 2018 initiiert. Es zeigt, wie positiv Natur und Kultur zusammenwirken können und damit Mehrwert für Menschen und Tiere im wahrsten Sinn multipliziert wird.
Karlsruhe Multiple 2024: Netzgiraffe „Sabana“
Mit ihrem langen Hals und ihrer einzigartigen Fellzeichnung gehört die Giraffe wohl zu den eindrucksvollsten Bewohnern Afrikas. Die Netzgiraffen sind akut vom Aussterben bedroht. Hauptgründe sind die illegale Jagd und der Verlust des natürlichen Lebensraums. Deshalb machte das Karlsruhe Multiple „Sabana“ 2024 auf die dringend nötige Unterstützung der Tierart aufmerksam.
Die ausführende Künstlerin Irmela Maier fertigte eine große Figur, die inzwischen die Afrikasavanne des Zoos schmückt. Außerdem wurde eine auf 100 Stück limitierte Serie kleiner Kunstwerke aufgelegt, aus deren Verkaufserlös im Rahmen der Kunstmesse art KARLSRUHE Vollack eine Spende an die Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe vorgenommen hat. Die kleinen Giraffen, einzeln bemalt, signiert und nummeriert, waren schon mit ihrer ersten Präsentation alle verkauft worden.
Karlsruhe Multiple 2022: Flusspferd „Blue“
Nachdem das Projekt 2021 aufgrund der Pandemie pausieren musste, wurde 2022 Flusspferd „Blue“ umgesetzt. Künstlerin Irmela Maier entwarf eine Keramik in leuchtenden Blautönen; die sich größter Begeisterung erfreute. Bereits wenige Stunden nach der Präsentation war die komplette Edition von 100 Exemplaren vergeben. Reinhard Blaurock, Geschäftsführender Gesellschafter der Vollack Gruppe: „Wir freuen uns, dass so viele Menschen mitgemacht und sich ein Kunstwerk nach Hause geholt haben.“
Für den Zoo entstand eine XXL-Version des Flusspferds. Professor Dr. Matthias Reinschmidt, Direktor des Karlsruher Zoos, freute sich: „Die Skulptur steht bei unserer Dickhäuteranlage und ist eine weitere Attraktion für unsere Besucher. Mit der Spende aus dem Verkauf der Multiples können wir wichtige Artenschutzprojekte unterstützen und damit bedrohte Tiere retten.“

Zoodirektor Professor Dr. Matthias Reinschmidt, Bürgermeister Dr. Albert Käuflein und Reinhard Blaurock, Geschäftsführender Gesellschafter Vollack enthüllen „Blue“ im Zoo. Das Flusspferd begeistert Besucher und Mitarbeitende an der Dickhäuteranlage (v.l.)
Die Arbeit von Irmela Maier war im Wettbewerb von einer Jury unter Mitwirkung von Dr. Albert Käuflein, Bürgermeister der Stadt Karlsruhe, und Ewald Karl Schrade, ehemaliger Kurator der art KARLSRUHE, ausgewählt worden. Die Künstlerin hatte mit einer naturalistisch wirkenden Flusspferdfigur überzeugt. Die türkisblaue Glasur repräsentiert das Wasser als wichtigen Lebensraum der Dickhäuter und gibt dem Werk seinen Namen: „Blue“. Gleichzeitig erinnert sie an die türkisblau glasierten Nilpferdkeramiken im alten Ägypten, die als Grabbeigabe dienten.
Karlsruhe Multiple 2020: Humboldt-Pinguin „Change!“
Die menschengroße Keramikskulptur „Change!“ von Künstler Klaus Gutowski , heute Museumsleiter und geschäftsführender Vorstand der Stiftung KERAMION in Frechen war 2020 übergeben worden.

V.l. Reinhard Blaurock, Geschäftsführender Gesellschafter Vollack Gruppe, Professor Dr. Matthias Reinschmidt, Zoodirektor, Dr. Albert Käuflein, Kulturbürgermeister Karlsruhe, mit Künstler Klaus Gutowski
Die Pinguin-Skulptur ist eine beliebte Anlaufstelle im Zoo, direkt neben den lebenden Vorbildern im Bereich „Lebensraum Wasser“. „Er erzählt seine Geschichte“, so Klaus Gutowski. „Wir erkennen überfischte Ozeane, denen es an Sauerstoff fehlt, und mit Guano gedüngte Blüten zum Schaden der Bruthöhlen.“
Karlsruhe Multiple 2019: “Katzenbär”
Der „Katzenbär“ von Bildhauer Daniel Wagenblast macht auf die bedrohte Art des Roten Panda aufmerksam. Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft den Roten Panda oder Katzenbär als „stark gefährdet“ ein. Den Weltbestand schätzt der World Wide Fund For Nature (WWF) auf weniger als 10.000 Tiere. Die Reduzierung seines Lebensraumes, eine geringe Zahl an Nachkommen und Wilderei gefährden den Fortbestand des kleinen Raubtiers. Zoologe Frederic Cuvier, der den Roten Panda 1825 als erster beschrieb, nannte ihn das „schönste Säugetier auf Erden“.

Kunst für den Zoo, Spende für den Artenschutz, Schmankerl für die Tiere: Reinhard Blaurock, Geschäftsführender Gesellschafter Vollack, Dr. Dieter Kistner, bis 2019 Geschäftsführer Majolika Manufaktur, Künstler Daniel Wagenblast und die Vorstände der Artenschutzstiftung, Professor Dr. Matthias Reinschmidt, Zoodirektor, und Dr. Clemens Becker, Kurator für Artenschutz (v.l.)
Das Karlsruhe Multiple 2018: „Ich bin ein Elefant“
2018, mit dem Start des Kulturprojekts, entstand das Karlsruhe Multiple „Ich bin ein Elefant“ der Bildhauerin Anna Dorothea Klug . Es wurde in limitierter Auflage bei der art KARLSRUHE vorgestellt und war in kürzester Zeit vergriffen. Aus dem Verkauf der Multiples konnten 10.000 Euro als Spende an die Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe fließen.